Chronik des HCV „Wie alles begann“
Wir schreiben das magische Jahr1955
In Haßleben gab und gibt es schon immer eine Vielzahl (un)heimlicher Talente. Eine große Tradition hat
der Sportverein „Olympia“, in welchem sich die guten und harten Kerle gekonnt in Szene setzten. Aber man
soll es nicht glauben, diese Burschen hatten auch ihre zarten, sprich künstlerischen Seiten. Diese lebten
einige von ihnen in der örtlichen Theatergruppe aus.
Die anstrengenden Proben fanden oft im Hause Kind statt.
Kurt Kind übernahm seinerzeit Transporte nach Erfurt und lernte allerlei interessante Leute kennen. Man kam
ins Gespräch und es ergab sich, dass ein gewisser Jupp Schmitz aus dem Rheinland den Vorschlag machte,
in Haßleben Karneval zu feiern. Einfach nur Theaterspielen kann doch nicht alles sein. (Wir fragen uns bis
heute, ob der Kerl wirklich so hieß, oder ob er einen „Decknamen“, der rein zufällig mit dem
bekannten Karnevalisten aus Mainz übereinstimmte, verwendete?)
Die Idee gefiel, aber wie feiert man eigentlich Karneval?
Es wurden allerlei Theorien aufgestellt, die Faschingszeit rückte immer näher.
Die Gründer der „Karnevalsbewegung“ und damit „Väter des HCV“
Kurt Kind Helmut Hoffmann Kurt Schütze Erwin Kühn
Kurt Kästner Lothar Rümpler Arno Kästner und Oskar Franke
grübelten so manch feuchtfröhliche Stunde darüber nach.
Es half nichts, Jupp Schmitz musste als Geburtshelfer der ersten Karnevalsveranstaltung am Rosenmontag
anno 1956 helfen.
Also machten sich Rudi Müller und Kurt Kind auf nach Erfurt und holten ihn bei Nacht und Nebel nach Haßleben.
Jupp brachte einen geheimnisvollen schwarzen Koffer mit. Er ließ alle bis nach einem ausgiebigen
Abendessen im Hause Kind schmoren, obwohl die Neugier schon sehr groß war.
Schließlich förderte er allerlei Karnevalszubehör zu Tage: bunte Kreppzylinder für
den Elferrat. Das Outfit (schwarzer Anzug und weiße Fliege) wurde durch
weiße Chrysanthemen aus der Gärtnerei Anton Richter komplettiert.
So präsentierte sich der erste Elferrat mit seinem Präsidenten Jupp Schmitz in ausgezeichnetem und
vielgelobten Design.
Die Frauenherzen schmolzen beim Anblick von
Lothar Rümpler Arno Kästner Oskar Franke Kurt Kästner
Hermann Vogel Jupp Schmitz Erwin Kühn Kurt Schütze
Fritz Büchner Helmut Hoffmann Heinz Straßmann Kurt Kind
nur so dahin.
Wie es die „Herrlichkeit“ so an sich hat, umgab sie sich stets mit liebreizenden
Pagen.Helga Brotkorb und Erika Zimmer gaben dem Auftritt des Elferrats
den letzten Schliff und sorgten souverän für einen reibungslosen Programmablauf.
Diese ehrenvolle Aufgabe wurden in den späteren Jahren noch von so manchem
blitzsauberen Mädel bravorös gemeistert.
Schließlich musste noch ein Schlachtruf her. „Haßleben Helau“ gefiel nicht. Was
nun? Haßleben liegt ja in einem, wenn auch nur kleinen, Tal. Das behauptete
zumindest Jupp Schmitz. Die Freude der Haßlebener an der Karnevalsidee
beeindruckte ihn zudem derart,dass er den Ort kurzerhand in „Freudental“ umtaufte.
Damit gab es den neuen Karnevalsruf „Freuden – Tal“.
Einige Jahre später erdachte unsere begeisterte Faschingsaktive
Luise Kind
den ersten
Freudentaler Karnevalshit „Wer schaffen will, muss fröhlich sein...“.
Wer schaffen will, muss fröhlich sein,daher schenkt die Gläser ein, denn heut hat Alt und Jung bei uns den richtgen Schwung.
In Freudental, in Freudental da ist was los zum Karneval.
Und auch in Mainz am Rhein, da kanns nicht schöner sein.
Man macht sich oft das Leben schwer, mit Zank und Streitereien.
Wie schnell sind die paar Jahre rum und dann ist es vorbei.
Wer schaffen will, muss fröhlich sein,daher schenkt die Gläser ein, denn heut hat Alt und Jung bei uns den richtgen Schwung.
In Freudental, in Freudental da ist was los zum Karneval.
Und auch in Mainz am Rhein, da kanns nicht schöner sein.
Der Mensch lebt nicht von Brot allein,
er muss auch fröhlich sein.
Und tust du täglich deine Pflcht,
vergiss den Wahlspruch nicht:
Wer schaffen will, muss fröhlich sein,daher schenkt die Gläser ein, denn heut hat Alt und Jung bei uns den richtgen Schwung.
In Freudental, in Freudental da ist was los zum Karneval.
Und auch in Mainz am Rhein, da kanns nicht schöner sein.
Dies wurde der Wahlspruch all unseres Tun`s.
Die erste Veranstaltung verlief durchaus schon recht professionell. Der Saal in der
Schänke war für damalige Verhältnisse recht beeindruckend und stimmungsvoll geschmückt.
Es beschäftigte natürlich alle die bange Frage: „Wird der Saal auch voll?“ Die Angst vor
einem Reinfall war groß. Die Gäste zahlten brav einen „Kulturbeitrag “ von
2,50 DM. Das Programm dauerte ca. 1,5 Stunden. Es bestand aus der Ansprache
des Präsi`s, Gesang und Witzchen. Die Sänger wurden von dem Klavierspieler
Max Zimmermann aus Erfurt begleitet.
Unter anderem sollte das Gesangspaar „Ein vaterloses Zwillingspaar“ auftreten.
Nun ratet mal, wer das war?
Ganz recht, Konrad Kind und Gerhard (Rahn) Neubauer
Die zwei hatten aber so die Hosen voll, dass sie sich doch tatsächlich vor dem Auftritt drückten.
Aber ein Bild von dieser denkwürdigen Stunde wurde dennoch gemacht.
Das Publikum fand Gefallen an den Darbietungen und so wurde eine mittlerweile langjährige Tradition geboren.
Im zweiten Jahr wagten sich dann bereits „richtige“ Büttenredner ans Mikrofon. So standen Lehrer Fechter und Helmut Hoffmann auf der Bühne.
Jupp Schmitz kam auch in diesem Jahr und vermachte uns schließlich sogar ein
Lehrbuch wie man eine Karnevalssitzung veranstaltet.

Damit waren wir gut gerüstet, um künftig den Karneval ohne Jupp zu schmeißen.
Ab 1957 beteiligten sich auch Mitglieder des Gesangsvereins am Programm.
Der Elferrat
bestand ab sofort je zur Hälfte aus Mitgliedern des Sport- und Gesangsvereins und wurde von nun an für lange Zeit von Kurt Kind als Präsident angeführt.

AlsPräsidenten des Elferratsgaben sich ebenfalls die Ehre:
Norbert Schnürpel Siegfried Müller
Das „Präsidententrio“Konrad und Kurt Kind sowie Werner Paal.

Als„Präsidentenduo“Jochen Reinhardt und Werner Paal

Und schließlichseit 1987Rüdiger Mikolajczyk

mal mit Männer mal mit Damenelferrat.
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